Shirin Donia über Powerfrauen

Shirin Donia

Modern Art, Pop Art, Fotorealismus oder Digital Art – der Stil der Künstlerin Shirin Donia ist vielseitig. In Serien teilt Shirin aus Neu-Isenburg ihr Seelenleben mit. Dabei feiert sie starke Frauen und portraitiert diese in ihren Facetten. Mal ist die Künstlerin rebellisch, mal reflektiert und dann wieder sensibel. Wie Shirin ihren Emotionen Ausdruck verleiht, verrät sie in dem folgenden Portrait.

Shirin Donia bei der Arbeit

eine Vernissage im Zeichen der Rebellion

Frankfurt am Main. Eine Stadt deren markante Skyline sich schon am Ortseingangsschild abzeichnet. Die Wolkenkratzer eifern nach dem ersten Platz des höchsten Gebäudes um die Wette. In einem 34. Stockwerk bei den namenhaften PricewaterhouseCoopers steht die Vernissage von Shirin Donia an. Die Gemälde sind zunächst verhüllt. Die 200 geladenen Gäste haben sich in den Räumlichkeiten mit Blick über die ambivalente Stadt eingefunden. In der Luft schwebt Nervosität, Ungeduld und Spannung. Es wird mit Champagner angestoßen, das Bier löscht den Durst, Canapés helfen über den ersten Hunger hinweg als die Ansprache des Gastgebers PwC beginnt. Die freudig aufgeregte Unsicherheit der Gäste stimmt in Besorgnis um als der erste pöbelnde Kommentar aus dem Publikum kommt. Weitere Gäste steigen in den Chor ein. Sie ranten, haten und pöbeln was das Zeug hält. Aus der heiteren Stimmung wird betretene Scheu und Unwohlsein.

So geschehen als die Künstlerin Shirin Donia ihre Rebel-Gemälde-Serie präsentierte. Was niemand wusste: die Hater waren Schauspieler, die eigens für diese Rolle von Shirin engagiert worden waren. Die Mission der Künstlerin war vollbracht. Die Rebellion, die sie in ihren Werken lebte, ließ sie ihr Publikum sehen und spüren. Damit sorgte Shirin nicht nur für Erregung, sie unterstrich damit auch ihre Message, dass jeder Kunst versteht.

Shirin Donia vor den Werken ihrer Rebel-Serie

Keine Femme fatale

Als Femme fatale kann Shirin Donia dennoch nicht verstanden werden. Die dreifache Mutter lebt mit ihrer Familie in Neu-Isenburg bei Frankfurt. Nahbar, zugänglich und herzlich erscheint Shirin auf ihrer Homepage. Sie lädt den Gast in ihr Atelier ein und schenkt auch mir während unseres Gespräches freundschaftliche Wärme. Sie erklärt, dass Kunstverständnis nicht überbewertet werden darf. Es ist schade, wenn Kunst nur von denen beurteilt oder begutachtet wird, die ein Kunststudium absolviert haben. Kunst ist eine Message und sie berührt den Betrachter oder nicht. Die Emotion, die mit der künstlerischen Schaffung einhergeht, verbindet sich idealerweise mit dem Betrachter. Damit ist es dann auch gut.

„You don’t need social approval“

Weibliche Portraits sind die Hauptmotive der Künstlerin. Im illustrativen Look auf Mixed Media Collagen oder realistisch abgebildet mit beruhigendem Hintergrund. Shirins Medien sind Acryl- und Ölfarben, Zeitungen, Papiere und diverse Andere. Shirin spiegelt in ihren Serien ihr Seelenleben teilweise wieder. „You don’t need social approval“, erklärt die Künstlerin auf einem ihrer Werke aus der Rebel-Serie. Damit möchte sie jeden darin bestärken, dass das eigene Bauchgefühl verlässlich ist und man sich weniger über die Meinung der Anderen definieren sollte.

Frida Kahlo als Symbol starker Frauen

Derzeit arbeitet Shirin Donia an der Reihe „Be you tiful“. Frauen werden in ihrer Stärke und Kraft abgebildet. Die Gelassenheit und Ruhe der Protagonistinnen, die die Künstlerin ausdrücken möchte, definiert sie mit Stoffen und goldenen Details. Die Pop-Art-Künstlerin Ashley Longshore oder Frida Kahlo als Sinnbild einer Powerfrau inspirieren Shirin bei ihrer Schaffung. Die Künstlerin protestiert leise, in Form von Gemälden, gegen Missstände zwischen den Rollenverteilungen der Geschlechter. Shirin feiert die Unabhängigkeit der Frau und ehrt den Feminismus in ihren Werken.

Die aktuelle Serie „Be you tiful“ wäre im Mai ausgestellt worden. Eine Vernissage von Shirin Donia steht für Schauspiel, Performance und Tanz. Show-Acts, heiße Musik und gutes Essen bewegen sich um die Kunstwerke der Künstlerin herum. Die Organisation eines solchen Events nimmt trotz des Teams das hinter Shirin steht, bis zu drei Monate Zeit in Anspruch. Klein möchte die Künstlerin nicht denken. Bis zur nächsten Vernissage malt Shirin also geduldig in ihrem Atelier.

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Sabine Hanse
Sabine Hanse

Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.

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