Workspace, Konzertraum, Minigalerie, Restaurant, Bistro, Bar – Kunst, Kultur und Kulinarik auf kleinem Raum. Auf der Lindwurmstraße im Café Diba lässt sich zu jeder Tageszeit ein anderes Flair erleben. In der Früh serviert Reza den eiligen Berufstätigen frische selbstgemachte Croissants, mittags gibt es selbstgekochte Küche für die Kollegen aus dem KVR. Die Entrepeneurs, die lieber mobil bleiben, loggen sich einfach in Rezas W-Lan ein, die Träumer lesen eins der vielen Bücher, die dort herumliegen, die Kunstinteressierten bewundern die aktuelle Fotoausstellung an den Wänden und die Musiker schnappen sich die Gitarre von der Wand. Am Abend gibt es Bier und Wein und zum Ausklang romantische Töne von Reza die er auf seiner Gitarre produziert. Solch eine kulturelle und kulinarische Vielfalt lebt sich auf gefühlten 70qm. Nur einmal um die eigene Achse gedreht und alles ist erlebt. Nicht selten treffe ich auf einen Durchreisenden, der Rezas Café in die Berliner Ecke stecken möchte. Aber hey – dafür ist diese Seite ja da! Nicht alles Gute kommt von oben!
Reza als One-Man-Show
Als One-Man-Show wuppt Reza das Tagesgeschäft. Um acht Uhr in der Früh winkt er mir das erste Mal ein Hallo und am späten Abend erahne ich durch die beschlagenen Scheiben von der musikwütigen Menge seine Silhouette. Reza kocht, backt, bedient, putzt, musiziert und vor allem aber unterhält er sich mit jedem seiner Gäste so lange wie es eben dauert. Die Unruhe wird einfach an der Türschwelle zurückgelassen. Das Diba ist Ruhe und Aufregung zugleich in einem Viertel auf der Lindwurmstraße, einer Straße auf der man solch einen Stil nicht erwartet.
Musikabend mit Live-Musik
Jeden Mittwoch ist offener Musikabend! Vielfach stapeln sich die Musiker übereinander ober eben nur zu zehnt an einen Tisch für zwei. Singer-Songwriter, Big Bands, Gitarristen im Quintett treffen sich spontan und geben ihre Talente zum Besten. Nur selten gibt es ein Programm. Die Musiker kommen. Darauf ist Verlass! Mit den Musikern kommen die Gäste, die besser nicht an Klaustrophobie leiden sollten. Wem das Konsumieren von Musik nicht genügt, bucht einfach im Nachgang eine Gitarrenstunde beim Reza. Ja, auch die hält er im Diba ab. Reza ist ein begnadeter Flamenco-Gitarrist und ein… strenger Lehrer!
Selbstverständlich finden die Szenarien wie oben beschrieben unter den derzeitigen Abstandsregelungen oder eben leider gar nicht statt. Ein Besuch im Diba lohnt sich dennoch allemal. Reza und ich haben schon viele Stunden vor seiner Tür gesessen und uns trotz der Geräuschkulisse tiefe Gespräche zugerufen.
Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.
