Softstart für Kulturzentrum LUISE

i see a face. do you see a face.

Binnen kürzester Zeit wurde das neue Gebäude, in dem die LUISE wohnt, am Ende der Ruppertstraße hochgezogen. Der leere Hof um die Kunstinstallation „I see a face. do you see a face.“ hat sich längst als Hotspot für die Skater aus der Umgebung etabliert. Die Fensterfronten des neuen Theatersaals laden zu einer Fotoausstellung ein und in den Werkräumen finden Online-Events statt. Der sanfte Start der LUISE spiegelt die heutige Zeit wider: Die Kunst und Kultur ergibt sich dem kräftezehrenden Lockdown und sucht nach modernen Alternativen.  

Dokumentation Lockdownkultur

Menschen beobachten Menschen. Was den einen mit Scham begleitet, lebt der andere auf exzentrische Weise. Der heimliche Blick durch ein fremdes Fenster, die schaulustigen Gäste auf den aneinandergereihten Stühlen des ehemaligen Tambosie, die verschwiegene Vorliebe eines Intellektuellen für Reality TV – jeder lebt es auf eigene Weise.

Künstlerin Verena Gremmer gelingt es, der Beobachtung Romantik zu verleihen. Die privaten Räume werden zu einer Bühne, die Protagonisten verzehren sich nach Publikum. Fotografin Verena schafft eine neue Plattform für die Theaterkultur. Vom Fenster, von der Garage, vom Wohnzimmer aus ins Netz und an die Fenster der LUISE.  Verena stellt Münchner Bühnenkünstler*innen vor, die ihr Leben während des ersten Lockdown präsentieren. Regisseur und Lichtdesigner Ralph Uhlig veranstaltet eine kleine Pyroshow in seiner Garage. Künstlerin Katrin Sofie F. musiziert durch ihr Fenster. StandUp-Comedian und Moderator Michael Mauder unterhält aus seinem Wohnzimmer heraus.

Neben der Fotografie hat Künstlerin Verena auch ein Buch veröffentlicht. Burlesque Republic dokumentiert Burlesque-Künstler*innen aus Deutschland. Durch das in Eigenregie veröffentlichte Buch, arbeitet Verena heute auch als Performerin und Veranstalterin.  

I see a face. Do you see a face.

Die Münchner Künstlerin Flaka Haliti spielt mit unserer Fantasie. „Wieviel Stahl benötigst du, um ein Gesicht zu bauen, das sich auf 20cm mit dem Finger in die Luft skribbeln lässt?“ „Fünfzehn Meter muss es in die Höhe ragen!“ So stelle ich mir ein Gespräch mit der beeindruckenden Künstlerin Flaka vor. Auf der Wiese liegend, in den Himmel schauend, ergeben wir uns dem Schwindel der umtriebigen Wolken und fantasieren über die unendlichen Weiten. Als der Schwindel vergeht und die Sicht wieder klar wird, steht auf dem Vorhof der LUISE ein Gesicht aus Stahl das 15 Meter in die Höhe ragt. Flaka Haliti, eine Künstlerin die auf Skulpturen, Objekte und Installationen spezialisiert ist, vereint Sehnsüchte und Fantasien, erweckt diese zum Leben und verleiht ihnen eine poetische Note. „I see a face. Do you see a face.“ kann nicht übersehen werden – vor den Türen des neuen Kulturzentrums.

I see a face. Do you see a face von Flaka Haliti

Von der Streetart inspiriert

Gegenüber der Ruppertstraße befindet sich auch die berüchtigte Graffiti-Mauer. Eine der wenigen freigegebenen Flächen Münchens, die von den Graffiti- und Streetart-Künstler*innen der Stadt genutzt werden kann. Heute ist das ein Problem. Graffiti wurde in den 80iger Jahren mitunter in München geboren. Trotz dieser Historie kämpfen die Künstler*innen um das Überleben der Kunstform in München. „Von der Streetart inspiriert“ ist mein Slogan. Ich reise von Stadt zu Stadt um in die Welten der Straßenkünste einzutauchen. Zurück in meiner Höhle, verarbeite ich die gewonnen Eindrücke auf Leinwand. Papiere, Acrylfarben, Stifte, Sprühfarben – Mixed Media ist der Stil. Ich zeige dir wie es geht. In dem Online-Malevent in der LUISE malen wir zusammen am Freitag, den 12.03.2021 um 18:00 Uhr ein kleines Kunstwerk. Das Material-Kit steht schon für dich bereit und kann in der LUISE abgeholt werden. Melde dich einfach an unter info@luise-kultur.de. Zahle was du kannst und sei dabei. Ich freue mich schon auf dich.

vor der Graffiti-Mauer in München
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Sabine Hanse
Sabine Hanse

Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.

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