Wolfgang Mair ist Künstler Kowalski aus Österreich. In der Rudolf Budja Galerie in Salzburg stellt er seine Werke aus. Nach seiner Karriere als Profifußballer erlernte Kowalksi den Beruf des Grafikers und gründete seine eigene Werbeagentur. Schon in jungen Jahren und auch während des Sports sehnte er sich nach der Kunst. Er malte viel mit Pastellkreiden, heute bedient er sich an diversen Medien. Den Profisport verheimlichte der Künstler zunächst. Warum er heute mit Klischees aufräumt und seine kritischen Gedanken in der Kunst verarbeitet.
Über Sportler und Superhelden
Ein Kunstsammler hat die Arbeiten von Kowalski auf einer privaten Ausstellung entdeckt und ihm die Rudolf Budja Galerie vorgestellt. Dort stellt der Künstler seine Werke seit 2016 aus.
Die Protagonisten auf den Bildern sind häufig bekannte Gesichter. Ob Musiker, Sportler, Politiker oder Superhelden zu denen Kowalski einst aufgeschaut hat – sie alle werden auf verschiedenen Untergründen verarbeitet. Ambivalenzen überwältigen die Sinne. Erst nach der Betrachtung und der Analyse lässt sich entscheiden, ob das Bild bunt oder dunkel real oder abstrakt ist. Das Motiv muss teilweise erst entdeckt werden. Vorwiegend aber sticht es heraus. Die Schablonentechnik wird von Kowalski als Stilmittel häufig angewendet. Die Besonderheit hier ist, dass der Künstler mit dieser Technik auch portraitiert. Die Schablonen für die Bilder werden in aufwendiger Handarbeit zurechtgeschnitten.
Stencil als Stilmittel
Stencil wird eben hauptsächlich in der Street Art und im Graffiti verwendet. Banksy hat mit dieser Technik die Streetart revolutioniert wenngleich er sie nicht erfunden hat. Banksy hat der Technik ein Image geschenkt, doch Stencil wurde in den 80iger Jahren von dem Franzosen Blek le Rat eingeführt. In meinem Artikel über den Graffiti-Künstler Cemnoz berichte ich über die Geburtsstunde von Graffiti in Europa. Kowalski verwendet die Schablonen auf teilweise stark haptischen Untergründen. Das macht das filigrane Handwerk besonders speziell und herausfordernd.
Motive und Ausstellungen
Kowalski befasst sich mit aktuellen Themen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Die Corona-Pandemie verarbeitet er auf Zeitungspapieren, die Politik von Donald Trump bringt er als „Trumpeltier“ auf die Leinwand, den Tod von Sänger Prince ebenso. Während der letzten zwanzig Jahre hat Kowalski unter anderem in Salzburg, Miami, New York und Paris ausgestellt.
Dem Profisport den Rücken gekehrt
Als Offensivspieler im Profifußball ist Wolfgang Mair den Österreichern bekannt. Er spielte in der 1. Und 2. Liga für acht Vereine (u.a. bei FC Tirol Innsbruck, RedBull Salzburg, Austria Wien, 1st Vienna FC und zum Schluss beim FC Liefering), war dreimal österreichischer Meister, Cupsieger, dreifacher Nationalteamspieler für Österreich uvm. 2014 hat dem Sport den Rücken gekehrt.
„Klischeedenken ist ein Profil“
Kowalski erklärt, dass man als Profifußballer den Ruf hat zu viel Geld zu haben, dumm zu sein und wenig zu arbeiten. Der Künstler ist intellektuell, ein Freigeist – und häufig arm.
„Man passt nirgendwo rein und muss was Verrücktes machen. Klischeedenken ist ein Profil. Es ist spannend damit zu spielen aber auch verrückt sich dem immer auszusetzen. Gegen Klischees anzukämpfen ist mein Ziel. Jeder sollte eine Chance bekommen!“
Hinter dem Namen Kowalski konnte Wolfgang sich verstecken. Er wollte vorurteilsfrei in der Branche anerkannt werden und nicht mit einem Promibonus starten.
„Ich muss immer schauen, dass ich mir gerecht werde. Wichtig ist, dass ich meine eigenen Ziele erreiche. Ich weiß was ich kann und schaue immer, dass ich ans Limit gehe und das Beste aus mir raushole. Von Woche zu Woche neu.“
Bei diesem Leitgedanken kann der ehemalige Sportler seine Wurzeln aber nicht verleugnen!