Als Songwriterin für Künstler*innen wie Julian Le Play, Lisa Pac, Ambre Vallet, Nevio, hielt sich Musikerin HILLA jahrelang im Hintergrund. Bis die Geschichten hinter ihren Songs von der Künstlerin erzählt werden wollten, die die Stories auch erlebt hat – HILLA persönlich. HILLA – vom Blatt auf die Bühne. Denn nicht jedes Mädchen würde für ihre beste Freundin Harry Styles stehenlassen, mit dem Rausch der Gefahr ins Bett gehen oder den Unmut aus „Karma ist ne Bitch“ so gefühlt vermitteln wie die Künstlerin selbst. Die aktuelle Single von HILLA ist gerade erschienen und entstand im Lockdown – in einem Moment der Frustration.
Deutscher Pop und EDM
Deutsche Texte, internationaler Electro-Pop-Sound, teilweise mit Beats von dem Nürnberger DJ-Duo AEXCIT – ein Genre, das auf der Chartlist heraussticht. Eigentlich war HILLA immer in der englischen Sprache zu Hause. Doch sie verrät, dass man im Englischen mehr verstecken kann als in der deutschen Sprache. Ihre autobiografischen Erlebnisse verpackt sie im Uptempo und bedient eine Kategorie auf dem deutschen Musikmarkt, die es so noch nicht gibt. Nicht nur das Genre ragt heraus, auch der Name HILLA beweist wie viel Originalität und Kreativität in der Künstlerin steckt.
Eine Beere namens HILLA.
HILLA. Eine finnische Moltebeere soll das Markenzeichen der Künstlerin werden. Die bedingungslose Liebe zu Finnland, genauer noch die Region „Lappland“, zieht die Künstlerin seit zwölf Jahren in den hohen Norden zu Mitternachtssonne und Nordlichtern. Der säuerlich, herbe Geschmack der Frucht trägt sich durch die Songs der Künstlerin, denn die Themen werden offen angesprochen: „Du lächelst innerlich wenn du Menschen brichst“, „Vielleicht ist da ein Tier in dir. Wann lässt du es raus?“, „Ich werd ein bisschen pissig, kommt dir jemand zu nahe.“
HILLA steht aber ebenso für die Kämpferin und für die Hoffnung. Kämpferisch und auch hoffnungsvoll hat die Musikerin Ihren Weg zur Solokünstlerin bestritten. Sie erzählt, dass sie zum Studium an der Popakademie einst nicht zugelassen worden war. Dieser Rückschlag hat HILLA einen ersten Dämpfer in ihrer Laufbahn verpasst. Sie studierte Musik und Englisch auf Lehramt, wo sie zwei Kommilitonen Johannes Römer und Alexander Teschauer traf, mit denen sie fortan, branchenfremd, Songs schrieb, die sie diversen Produzent*innen und später Künstler*innen vorstellten.
„Mir sind so viele Leute im Musikbusiness über den Weg gelaufen, die an der Popakademie waren. Sie haben durch die Kontakte aus dem Studium sicher Vorteile genossen. Am Ende aber führen alle Wege nach Rom.“
Selbst ist die Frau
Den Gesang produziert die Künstlerin selbst in ihren vier Wänden. HILLA gesteht, dass sie zwar einen Riesenrespekt vor der Technik hat, ihre Akribie aber nicht zulässt, die Gesangsaufnahmen in fremde Hände zu geben. Die Künstlerin nimmt sich die Freiheit, einen Song einzusingen, wenn sie sich danach fühlt und vermeidet so den Druck von Zeiten und Terminen. Wer genau hinhört, erkennt in den Songs von HILLA einen roten Faden: Harmonien. Zweit- und Drittstimmen bildet die staatlich geprüfte Chorleiterin nicht nur in ihrem Chor, sondern auch in ihren Songs leidenschaftlich gern. Auch wenn HILLA die theoretische Musik beherrscht, funktioniert sie eher über Gehör.
„Ob du die Musiktheorie beherrscht oder nicht, sagt nichts über deine Fähigkeiten als Musiker*in aus. Deshalb ist es so spannend mit unterschiedlichen Produzent*innen zu arbeiten. Jede Herangehensweise ist eine andere.“
Empathisch und wandelbar ist HILLA – auch wenn sie in „Karma ist ne Bitch“ ein paar Zähne zeigt. Wie eine Moltebeere ragt der Kopf nach oben in den Himmel und die Chartplatzierungen folgen ihrem Weg.