Die Kunst hinter dem „Saint Chaos“

Saint Chaos

Im November 2021 veröffentlichten Saint Chaos ihr aktuelles Album „Seeing Red“. Mit dem Song „Where I Belong“ landeten sie auf Platz 65 in den deutschen Radio Charts. Produzent und Songwriter Phil Sunday und der Sänger Nils Brunkhorst bilden das Duo hinter Saint Chaos. Die Musiker können unterschiedlicher kaum sein. Warum die Gegensätze hinter dem Duo den Erfolg der Band ausmachen und wie viel Heiligtum hinter dem Chaos steckt – die Ordnung bringt die Auflösung.

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Die Mischung macht‘s

Saint Chaos – das heilige Chaos. Zwei Jungs, die alternativen Rock produzieren. Die auch minimalistische Akustikversionen veröffentlichen, doch sobald man der Band ein Label verpassen möchte, werden die Klänge härter und der Rock entfaltet sich in alle Richtungen. Elektronische Parts machen das Genre alternativ. Die Lyrics handeln meist von der eigenen Lebensreise, von Zukunftsvisionen, die in einem melodischen Chorus ihr Mantra finden. Der Sänger, Nils Brunkhorst, der manchen auch als Schauspieler bekannt ist, singt über gescheiterte Vergangenheiten, die ihm den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft ebnen. Seine langen Haare banged er nicht auf der Bühne, wie Rockliebhaber es tun, durch die Luft. Er poked auch nicht seinen Bandkollegen Phil vom Stuhl. Nein, er choreografiert in seinem Gästezimmer Tänze, die auf Tik Tok trenden könnten. Unterm Strich ist Nils ein demütiger extrovertierter Musiker. Das klingt ein wenig chaotisch und ein wenig heilig, aber das Chaos ist noch nicht komplett. Phil Sunday, ein angesehener Produzent und Songwriter in der Musikbranche, bewegt sich gern im Hintergrund, spielt Schlagzeug, Klavier, aber meistens die Gitarre. Ob halbakustisch, akustisch, ob aus Japan, Amerika oder Deutschland – gefühlt spielt er in jedem Video eine andere Gitarre, die in seinen Armen liegt wie eine Frau, die Phils Charme ergeben ist. Der introvertierte Musiker beherrscht das analoge und das digitale Handwerk, weshalb er die Songs kurzerhand selbst produziert. Die Haare trägt er kurz und wenn die Jungs nicht im Hoodie und der College-Jacke vor einem Mikro sitzen, tragen sie wahrscheinlich einen roten Blaumann.

Saint Chaos als Bros, Mario Bros.

„Seeing Red“ heißt das aktuelle Album von Saint Chaos. Die Farbe Rot zieht sich nicht nur durch das Leben der Musiker wie ein roter Faden, rot sind auch alle dessen Kleider. Auf der Suche nach einem geeigneten Outfit für die Musikvideos fällt Nils im Lockdown nur ein verfügbares Kleidungsstück in die Hände: Ein roter Blaumann. Mit Tape gepimpt ist der Overall nicht nur ein zeitgemäßes IT-Piece, sondern das Markenzeichen der Band, das in keinem Video fehlen darf. In den Videos kämpft sich das Duo zu “Where I Belong“ als Mario Bros. durch die Level, boxt Nils wie ein Feldhase zu „Kick“, I don’t belong here, gegen seinen Schatten, bezwingen sie in „Riptide“ die Fluten der toxischen Liebe, besingen als Paviane in „Everybody’s Weird“ unser aller Verrücktheit.

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„Seeing Red“ ist energetisch, kraftvoll, tiefgründig und mitreißend. Es ist kein Album, dass man beim Sinnieren auf dem Sofa hört. Vielmehr möchte man zu Pandemiezeiten währenddessen eine geile Suppe kochen oder hastigen Spaziergang machen. Die Chorusses sind einprägsam, man möchte, nein man muss, einfach mitsingen. Das auch ist der „tiefere Sinn“ hinter dem heiligen Chaos. Den Fan mitzureißen, zu motivieren, zu inspirieren. Deshalb sind die Themen philosophisch und nicht politisch: Die Verbindung zum Fan soll geschaffen werden.

Die Analogie hinter dem Chaos

Fazit. Die Analogie hinter dem Konzept ist klar. Phil und Nils sind Musiker, Songwriter, Videografen, Produzenten, darstellende Künstler. Die rockigen Bässe sind teilweise ruhig, die Messages sind hoffnungsvoll, das Rot in ihren Anzügen ist ein warmes Weinrot, der schwarze Lidstrich auf den Augen nur eine Warnung, die langen Haare sind zu einem Zopf gebunden und die Saiten werden auch gezupft, die lauten Töne werden gebelted, nicht geshouted. Saint Chaos. Das erste Chaos, das einen Heiligenschein verdient.

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Sabine Hanse
Sabine Hanse

Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.

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