Als Vocal Coach für TV-Formate wie „The Voice of Germany“, „The Voice Kids“ oder für Film- und Kinoproduktionen begleitet Tina Frank Sänger*innen und Künstler*innen auf ihren Wegen. Warum die Sängerin und Gesangstrainerin vielen von uns bereits bekannt ist und wie sie unserer Generation über den Herzschmerz hinweggetröstet hat, erzählt sie uns.
Wie fühlt es sich an?
„Wie fühlt es sich an?“ Auf die Frage sollten Tinas Schüler*innen immer eine Antwort parat haben. Tina bewertet nicht die Stimme, den Sound oder die Wahl der Technik. Eher bietet die Gesangstrainerin verschiedene Lösungsansätze an, aber auch die Anatomie der Atemwege ruft Tina ad hoc ab. So spricht sie weder von richtig noch falsch, auch die Begriffe „Kopf- oder Bruststimme“ versucht sie zu vermeiden. Gern verinnerlicht die Sängerin Funktion und Aufbau von Mund und Rachen mithilfe von Werkzeugen und Utensilien die vom Einweckgummi über den Strohhalm bis hin zum Modell des Mund- und Rachenbereiches reichen. Tinas Ansatz ist es, die Techniken hinter der physiologisch effektiven Nutzung der Stimme so zu visualisieren, dass die Anwendung dahinter für jeden klar ist. Objektivität ist der Grundpfeiler, der Tinas pädagogische Philosophie stützt. Außerdem hält Tina immer eine Überraschung in ihrer Trickkiste bereit – vom Lax Vox Schlauch der den Sitz der Stimme reguliert bis zum Strohhalm aus Edelstahl der den Luftfluss kontrolliert.
„Es gibt kein richtig oder falsch im geschmacklichen Kontext. Es gibt gesund und ungesund. Man kann darüber sprechen, ob der Stil musikalisch Sinn macht. Ansonsten hat jeder Stimmsound einen Fan. Wer wäre ich, darüber zu urteilen, ob etwas schön klingt?“
Jazzgesang hat Tina einst studiert, Pop ist ihr favorisiertes Genre. Sie arbeitet als professionelle Sängerin und Vocal Coach für die Erfolgsformate The Voice of Germany und the Voice Kids auf ProSieben und Sat.1. Auf die Frage, ob sie lieber die Kinder oder die Erwachsenen coacht, bleibt Tina auch hier neutral. Den einzigen Vorteil den die Kinder teilweise mitbringen ist der, dass sie noch nicht zu viele Vorstellungen von einem Ergebnis haben und sich entsprechend besser „führen“ lassen. Eine/-n Sieger*in erkennt Tina vorab dennoch nicht. Auf der Bühne kann es unvorhersehbare Momente geben, die den Weg der Kandidaten ebnen.
„Es macht keinen Sinn, wenn der/die Schüler*in klingt wie der Vocal Coach. Je eigenständiger der Sound, je mehr Wiedererkennungswert die Stimme hat, desto besser ist es – sofern man sich als Künstler*in etablieren möchte.“
Mit Bauchkribbeln durch die Jugend
Schon meine Jugendjahre habe ich mit Tina verbracht ohne, dass wir einander kannten. Noch weniger wusste ich, dass sich uns unsere Wege Jahre später kreuzen würden. Denn Tinas ereignisreiche Karriere beförderte die Sängerin 1998 auf einen ersten Platz der deutschen Charts – im Duett mit Oli.P und dem Song „Flugzeuge im Bauch“. Sieben Wochen besetzten sie den ersten Platz. Sie erhielten die goldene- und dreifach-Platin-Schallplatte für zwei Millionen Verkäufe. Die Single „Flugzeuge im Bauch“ hält den Rekord der meistverkauften deutschsprachigen Singles seit 1975. Ein paar weitere Charterfolge hatten die Kollegen Oli.P und Tina noch mit den Songs „Das erste Mal tat’s noch weh“, „I wish“ und „Nothing’s Gonna Change My Love for You“. Berühmt wollte Tina tatsächlich nie sein und deshalb erinnert sich die Sängerin mit neutralen Gefühlen an die turbulente Zeit. Auf die Frage, was sie denn im Laufe ihrer Karriere noch erreichen möchte, antwortet sie bescheiden, dass alles so bleiben möge wie es gerade ist. Immerhin hat sie das Glück, als eine der wenigen Musikerinnen während dieser Zeiten gut gebucht zu sein. Dafür ist sie dankbar.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. So halten nicht nur Oli.P und Tina Frank einen Rekord in der deutschen Musikgeschichte. Der leibliche Vater von „Flugzeuge im Bauch“ und mein heimlicher Schwarm – Herbert Grönemeyer – ist Deutschlands erfolgreichster Künstler mit 79 Goldenen Schallplatten. Wohlverdient!
The Voice of Germany läuft derzeit wieder im TV jeden Donnerstag und Sonntag auf ProSieben und Sat.1. Tinas Team kann nicht verraten werden. Nur so viel… frischer Wind sorgt für Stürme. 😉
Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.
