Der Karikaturist der Stars

Backstreet Boys

Robbie Williams, Beth Dito, Pharrell Williams, Thomas Gottschalk, Otto Walkes, Christiano Ronaldo sind nur einige Namen aus der langen Reihe der Prominenz, die er schon auf die Leinwand gebracht hat – Bernhard Prinz ist der Karikaturist der Stars. Schon Karl Lagerfeld gestand in einem Interview, dass er den Künstler liebte.

Das Leben nimmt er leicht und deshalb spiegelt er den Menschen nicht wie viele andere Portrait-Maler – in seiner Ernsthaftigkeit. Der lebensfrohe Künstler sucht den Humor in jeder Lebenslage und in den Gesichtern seiner Modelle.

Bei Pizza und Bier saßen wir in der prallen Sonne auf der Terrasse seines Ateliers. Als hätten wir uns erst gestern gesehen, sprachen wir über Talente, unerfüllte Träume und der Entwicklung des Künstlers.

Mit 17 Jahren abgehauen

Die Zeit im Elternhaus war dem damals verliebten Prinzen mit 17 Jahren nicht bunt genug und er verschwand im Stil von Bonny und Clyde mit seiner Freundin nach Spanien. Nur hat er sein Geld auf ehrenwerte Weise verdient und zwar als Schnellzeichner an der Straße. Genau so wie wir es von der Promenade in z. B. Lloret de Mar kennen. Die Zeichner reihten sich aneinander, unter ihnen Bernhard Prinz, der die Touristen karikierte. Den Ausbruch hat das Paar aber überlebt. In der Tat sollte das der Beginn einer lebenslangen Karriere für Bernhard Prinz sein.

Die charmante Karikatur

Während wir uns unterhielten, zeichnete der Künstler spontan eine Karikatur von mir. Ich war gespannt, wie Bernhard mich spiegelte. Am Ende war ich ihm sehr dankbar, dass er sich nicht auf meine Nase gestürzt hat. Bernhard karikiert sein Gegenüber nicht etwa indem er kleine „Schönheitsfehler“ unterstreicht, er gibt der Karikatur einen charmanten Look. Damit trotzt der Künstler auch dem Ruf der Karikatur, eine als Waffe missbräuchliche Satire zu sein. Selbst das kürzlich gemalte Gemälde von Donald Trump mit orangefarbener Haut kommt der Realität sehr nahe.

Das Atelier

Das moderne Holzhaus, in dem Bernhard arbeitet und lebt, zieht schon von der Straße aus die Blicke auf sich. Verspielte Details in Garten und Hof, kitschige Objekte, Bernhards Bilder in antiken Rahmen, die an den Häuserwänden hängen – die Beobachtung läuft bereits auf Hochtouren, ohne dass ich das Atelier überhaupt betreten habe. Umso ironischer erschien mir Bernhards ausführliche Beschreibung seines Hauses, damit ich es nicht verfehlte…

Ich betrat die fantastische Welt von Oz. Hinter Oz verbarg sich nur kein Jahrmarktaussteller sondern Prinz Bernhard mit seinen fiktionalen Visionen. Gang und Vorraum waren klein und schmal, verwandelt in Natur mit einem aus Harz gegossenem Teich, den man überquerte um ins Atelier zu gelangen. Die tiefen Türen glichen Holztüren von Almhütten, die mit Leinwanddrucken beklebt waren. Der Vorraum war besetzt von Vitrinen mit der von Bernhards entworfenen Kuhparade. Charakterisierte Kühe als Figuren soweit das Auge reicht. Sticker, Objekte, Figuren, Bilder, Rahmen, Leinwände, Farben – ein kleines Chaos, das mir beherrscht erschien. Jeder Quadratzentimeter war dekoriert oder charakterisiert. Das Zusammenspiel ergab ein riesengroßes Kunstwerk – oder eben die Smaragdstadt von Oz. Im Atelier angekommen durchfluteten Sonnenstrahlen den hellen Raum. Die Wände waren Fensterfronten, die sich öffnen ließen und rechts und links in den grünen Garten führten. Bernhard hat sich ein kleines Paradies geschaffen, in dem er den Großteil seines Lebens verbringt.

Der Künstler pflegt eine enge Verbindung zur Natur. Seine Instagram-Stories sind hauptsächlich Nahaufnahmen von Blüten und ihrem Schauspiel darum herum. „Niemand kann die Natur malen so wie sie ist. Nichts ist so echt wie die Natur selbst“, schwärmt der Künstler.

Unerfüllte Träume

Bescheiden erklärt der Prinz, dass er „nur“ malen kann und keine anderen Talente besitzt. Der Humor verbirgt sich aber nicht nur in Bernhards Werken. Manchmal träumt er davon, auf einer Bühne, ein Publikum zu begeistern. Als Schnellzeichner übernimmt er diese Rolle auf Events bereits. Er fragt sich aber, wie es wohl wäre, wenn er seinen Humor als Darsteller improvisieren dürfte.

Ich würde ihn gern auch auf der Bühne sehen und wenn es mit dem Humor nicht klappt, dann auf jeden Fall mit dem Verzaubern….

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Sabine Hanse
Sabine Hanse

Als „Jette“ tingele mit meiner Gitarre durch die Bars und begleite mich zum Gesang. Heartelier Magazine schreibt über Musiker*innen auf der ganzen Welt.

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